HARZ-BALSAM

Bei Schnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt stand Anfang Februar ein Waldspaziergang auf dem Programm. Ich sammelte dabei etwas Harz für einen Harz-Balsam. Die Herstellung ist nicht schwer, und ich benötigte nur wenige Zutaten. Allerdings ist das Harz sehr klebrig, weshalb ich mit einigen Gerätschaften hantierte, die ich danach wegwerfen konnte. Bei der Zubereitung war ich eingenebelt vom würzigen Duft, von dem ich kaum genug bekommen konnte.
Unsere Nadelbäume produzieren bei Verletzungen Harz, um ihre Wunden zu verschließen und Krankheitserreger abzutöten. Die gleichen Eigenschaften soll dieserHarz-Balsam haben.

Harz sammeln

Am einfachsten lässt sich das Harz mit einem Messer vom Baum lösen. Dabei soll aber der Wundverschluss am Baum immer noch bestehen bleiben. Je jünger die Wunde ist, desto weicher ist das Harz. Es macht nichts, wenn Rindenstückchen, Nadeln oder andere kleine Verunreinigungen am Harz kleben.

Hände und Messer wurden bei der Sammlei ziemlich klebrig. Da sich Harz nicht in Wasser löst, reinigte ich meine Hände zuhause mit Butter (Öl geht auch) und wusch sie anschließend mit Seife ab.

Zutaten

  • 1 Teil Harz (z. B. 70 g)
  • 1 Teil Speiseöl, z.B. Olivenöl (70 g)
  • Bienenwachs – Berechnung siehe unten
  • Einige Tropfen ätherisches Öl, z. B. Zirbe oder Tannennadel

Material

  • 1 eine ausgewaschene leere Konservendose
  • 1 Topf für das Wasserbad
  • 1 alten Rührlöffel oder ein Stöckchen
  • 1 alter Feinstrumpf
  • 1 Messbecher
  • Waage
  • passende Tiegel, ausgekocht oder mit Alkohol desinfiziert

Harz schmelzen

Harz und Öl kamen in die Konservendose. Ich ließ das Harz im Wasserbad auf kleinster Flamme und unter Rühren langsam schmelzen. Die Mischung sollte nicht zu heiß werden.

Abfiltern

Als sich das Harz weitgehend gelöst hatte, goss ich das Öl durch den Feinstrumpf in den Messbecher. Die meisten Rückstände blieben in der Konservendose (die gleich entsorgt habe) und leider auch am Löffel kleben. Den Rest fing der Strumpf auf.

Ich wog das Öl nun ab und berechnete die in etwa benötigte Menge an Bienenwachs:

Menge/Gewicht des Öls geteilt durch 7 = Menge Bienenwachs
Bei 120 ml Öl brauchte ich also etwa 17 g Bienenwachs.

Bienenwachs schmelzen

Ich nahm einen Großteil des abgemessenen Bienenwachses und gab es in das Öl. Ich schmolz es nun langsam und unter Rühren im Wasserbad. Es sollte dabei nicht zu  heiß werden.

Festigkeit prüfen

Um herauszufinden, ob der Balsam die richtige Konsistenz hatte, gab ich ein wenig davon auf einen Teller. Dort kühlte er so schnell ab, dass ich die Konsistenz mit den Fingern beurteilen konnte. Ich wollte es noch etwas fester haben und gab daher noch etwas Bienenwachs zu und schmolz dieses ein. Insgesamt habe ich das berechnete Bienenwachs nicht ganz aufgebraucht.

Abfüllen

Als das Öl etwas abgekühlt war, gab ich noch ein paar Tropfen ätherisches Öl von der Tannennadel zu. Da der Balsam aber auch allein schon sehr gut roch, verwendete ich nur wenige Tropfen.

Danach kam der Balsam in die vorbereiteten Tiegel. Besser wären sicher braune als meine durchsichtigen Gläser gewesen.

Beschriften

Die Gläschen wurden nun noch rasch beschriftet – und schon war Balsam fertig.

Wie praktisch, denn ich hatte mich beim Harz-Sammeln an einigen dornigen Sträuchern die Haut aufgerissen …