ÄTHERISCHES ÖL

Der Begriff „ätherisch“ ist vom griechischen „aither“ abgeleitet, was Himmelduft heißt. Dies weist darauf hin, dass es sich um etwas sehr Flüchtiges handelt. Gleichzeitig sind diese flüchtigen Düfte aber auch etwas sehr Wesentliches, weshalb sie auch als „Seele der Pflanze“ bezeichnet werden.

Ätherische Öle sind intensiv duftende Öle, die sich aus verschiedenen Substanzen zusammensetzen. Meistens haben sie einen charakterischen, oft angenehmen Geruch. Im Gegensatz zu fetten Ölen wie dem Olivenöl verdampfen sie restlos und hinterlassen keinen Rückstand (können jedoch verfärben) – daher nennt man sie „leicht flüchtig“ oder auch „trockene“ Öle. In den Pflanzen werden sie meistens in speziellen Öldrüsen gebildet und im Pflanzengewebe gespeichert. In Fett sind sie gut löslich, aber nicht in Wasser.

Man vermutet, dass die Pflanzen die ätherischen Öle zur Abwehr von Fressfeinden, Bakterien, Viren und Pilzen einsetzen. Es gibt aber auch ätherische Öle, mit denen die betreffenden Pflanzen bestimmte Insekten anlocken.

Ätherische Öle werden über Haut, Schleimhäute, Magen, Darm oder Lunge aufgenommen und enfalten dabei ihre spezifische Wirkung. Häufig werden Pflanzen wegen der krampflösenden Wirkung ihrer ätherischen Öle als Hustenmittel verwendet (beispielsweise Kümmel, Pfefferminze, Salbei). Diese krampflösende Wirkung betrifft auch den Verdauungstrakt. Viele ätherische Öle, beispielsweise Thymian, Nelke oder Salbei, wirken gegen Bakterien, Pilze, Viren und Parasiten. Daneben können sie auch stimmungsaufhellende, durchblutungsfördernde, harntreibende, kreislaufanregende oder beruhigende Wirkung haben. Diese Wirkungen macht sich die Aromatherapie zunutze. Ätherische Öle sollen niemals pur eingesetzt werden, da sie leicht Haut und Schleimhäute reizen können. Allergiker, die auf eine bestimmte Pflanze allergisch reagieren, reagieren in der Regel auch auf die darin vorkommenden ätherischen Öle allergisch.

Ätherische Öle werden meist mit Hilfe der Wasserdampfdestillation gewonnen; diese Methode ist schon viele Jahrhunderte alt. Im Gegensatz zu fetten Ölen können ätherische Öle nicht ranzig werden, jedoch sollten die Fläschchen immer gut verschlossen werden, damit sie sich nicht verflüchtigen. Wer ätherische Öle kauft, sollte sich bei den Bezeichnungen auskennen:

  • Naturbelassenes ätherisches Öl wird direkt aus der namensgebenden Pflanze gewonnen.
  • Natürliches ätherisches Öl kann auch andere Bestandteile haben, aber es dürfen keine synthetischen Zusätze verwendet werden.
  • Naturidentische Öle sind synthetisch hergestellt und riechen so ähnlich wie das natürliche Öl, meist haben sie weniger Bestandteile als das natürliche Öl.

Besonders die Gewürzkräuter (und Küchenkräuter) weisen einen hohen Gehalt an ätherischem Öl auf.