SAPONINE

Der Begriff Saponine leitet sich vom lateinischen Wort für Seife (sapor) ab. Und tatsächlich ergeben Saponine, es handelt sich um sekundäre Pflanzenstoffe, wie beim Händewaschen mit Haushaltsseife einen seifenartigen, stabilen Schaum. Die meisten Saponine schmecken bitter. Sie dienen den Pflanzen als Infektion- und Faßschutz, zum Beispiel gegen Pilze oder Insekten. Dabei docken die Saponine an die Zellmembran ihrer Feinde an und zerstören dort die Fettanteile. Die angegriffene Zelle wird „undicht“ und stirbt. Einmal in die Blutbahn gelangt, können Saponine auch die roten Blutkörperchen zerstören.

Saponine sind in unseren Pflanzen weit verbreitet und kommen in Wurzeln, Knollen, Blättern, Blüten und Samen vor. Beispiele von Gemüsepflanzen mit Saponinen sind Sojabohnen, Kichererbsen, Linsen, Erbsen, Auberginen, Knoblauch, Tomaten oder Kartoffeln. Aber auch Seifenkraut, Schlüsselblume, Vogelmiere oder Gänseblümchen enthalten Saponine.

Saponine sind gut zum Reinigen

Die Saponine setzen die Oberflächenspannung des Wassers herab, was man sich für Reinigungszwecke zunutze macht. Die indischen Waschnüsse, deren Waschwirkung auf eine hohe Saponin-Konzentration zurückgeht, sind bei uns mittlerweile gut bekannt. Einheimische Pflanzen mit guter Waschwirkung – und hohem Saponin-Gehalt – sind Kastanien oder Efeu. Früher wurde aus dem Rhizom des Echten Seifenkrauts Saft hergestellt, der als Waschmittel verwendet wurde.

Verwendung in der Heilkunde

Außerdem haben Saponine eine emulgierende Eigenschaft, das heißt sie fördern die Verbindung von Wasser und Öl. Damit unterstützen sie die Aufnahme anderer Inhaltsstoffe aus dem Darm. Diese einschleusende Eigenschaft ist manchmal pharmakologisch erwünscht. Die Heilkunde macht sich darüber hinaus die stärkende, entzündungshemmende, harntreibende, schleimlösende und hormonstimulierende Eigenschaften zunutze. Die Schlüsselblume beispielsweise gilt aufgrund ihrers hohen Saponin-Gehalts als antibiotisch wirksam.

Im Darm binden sich Saponine an Cholesterin und vermindern so dessen Aufnahme. Über den Darm werden die Saponine selbst nur schlecht aufgenommen, weshalb sie über diesen Weg nur wenig giftig wirken. Sie dürfen jedoch nicht in die Blutbahn gelangen.