Im Mittelalter nutzen die Ärzte die ätherischen Öle der Wurzel und Blätter der Pestwurz zu ihrem eigenen Schutz. Sie trugen eine Maske, in deren schnabelartigem Atemschutz Rauchkräuter mit einem Stückchen glühender Holzkohle zum Glimmen gebracht wurde. Die frischen Blätter wurden zur Behandlung der Pest und anderer Pestilenzen eingesetzt.
WEISSE PESTWURZ
Petasites albus
Korbblütler | Asteraceae
Der Stängel der Pestwurz ist zur Blütezeit 10 bis 30 Zentimeter hoch, später bis zu 60 Zentimeter. Der Stängel hat schuppenförmige Blätter; er ist im Querschnitt rund mit einer deutlichen Rille. Die grundständigen Blätter, die am Ende der Blütezeit erscheinen, sind breit, nierenförmig und lang gestielt. Sie werden bis zu 40 Zentimeter breit. Die jungen Blätter sind aufgerollt und ähneln einer Pfeilspitze. Der Blattrand ist unregelmäßig gezähnt, die Unterseite ist graufilzig. Die Blütenhüllblätter sind länglich, die Blüten stehen in einer Traube mit vielen Blütenköpfchen. Die Blüten bestehen aus weißen Röhrenblüten und erscheinen zwischen März und Mai noch vor den Grundblättern. Die Früchte besitzen einen weißen Pappus.
Die Weiße Pestwurz wächst an Gewässern, Sümpfen und feuchten Gräben.
Sie enthält Pyrrolizidinalkaloide, Flavonoide, Petasin, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Saponine, ätherisches Öl.
Nur die jungen Blätter sammeln. Aufgrund der Prrolizinalkaloide sollte die Pestwurz, wenn überhaupt, nur sparsam verwendet werden.