Der Name „Schinkenwurzel“ für die Gewöhnliche Nachtkerze deutet auf ihre Verwendungsweise als Wurzelgemüse.
Der Name „Eisenbahnerlaterne“ deutet jedoch auf ihre Verbreitung entlang von Bahngleisen.
NACHTKERZE
Oenothera biennis
Nachtkerzengewächse | Onagraceae
Die Pflanze wird bis zu 2 Meter hoch, sie hat einen aufrechten Stängel, der kantig und etwas behaart ist. Im ersten Jahr bildet sich eine Grundrosette aus. Erst im zweiten Jahr erscheint der Stängel und die Blüten. Die Stängelblätter sind schmal, wechselständig, etwa 5 bis 15 Zentimeter lang, am Rand meist etwas gezähnt. In den Achseln der oberen Blätter sitzen große gelbe, besonders nachts intensiv duftende Blüten. Sie haben vier leuchtend gelbe Blütenkronblätter, die bis zu 5 Zentimeter lang sind. Die Kelchblätter sind zurückgeschlagen. Blütezeit ist von Juni bis September. Die Samenkapseln sind rau und länglich, bis zu 4 Zentimeter lang mit zahlreichen kleinen schwarzen Samen. Die Wurzel ist lange, dick und rübenförmig; außen ist sie rötlich gefärbt.
Man findet die Gewöhnlich Nachtkerze an Wegrändern, Bahndämmen und Brachland.
Sie enthält Flavonoide, Schleim- und Gerbstoffe.
- Die Wurzel wird im Herbst des 1. Jahres ausgegraben, spätestens im Frühling.
- Junge Blätter der noch nicht blühenden Pflanze verwendet man von April bis Juni.
- Die Blütenknospen und Blüten werden von Juni bis September gesammelt.
Die Wurzeln kann man roh oder gekocht verwenden. Der Geschmack der Pflanze erinnert sonst an Mangold; die Pflanzenteilen hinterlassen einen stumpf-rauen Belag am Gaumen. Blätter passen fein geschnitten ebenso wie Blütenknopen in Salate. Die Blüten können mit Frischkäse oder Thunfischmousse gefüllt werden, für Süßspeisen und Aromazucker verwendet werden.