Ausgestochene Meerrettich-Pflanzen können mit waagrecht gelegter Wurzel im Garten kultiviert werden. Neue Wurzeln wachsen nach unten, während die alte dicker wird. Um dicke und glatte Meerrettichstangen zu erzielen werden im Juni Wurzeln freilegt, alle Nebenwurzeln und Knospen abgeschnitten und die Wurzeln wieder mit Erde bedeckt.
MEERRETTICH / KREN
Armoracia rusticana
Kreuzblütler | Brassicaceae
Meerrettich wird bis 1,5 Meter hoch. Er ist eine Staude mit langer, walzenförmiger Wurzel. Die Grundblätter sind lang gestielt, bis 60 cm lang, oval mit gekerbtem Rand; ihr Blattrand ist unregelmäßig gezahnt. Die Stängelblätter sitzen am Stängel, die oberen sind schmal und fast ganzrandig. Die weißen Blüten stehen am Stängelende in rispenartigen Blütenständen und blühen von Juni bis Juli. Die Frucht ein ovales bis fast kugeliges Schötchen.
Meerrettich wächst verwildert auf ehemaligen Kulturstandorten, Brachflächen, Weg- und Straßenrändern. Er mag nährstoffreichen, lockeren sandigen Boden.
Die Pflanze enthält keimtötende Senföle. Durch den Ausscheidungsprozess kommen die wirksamen Verbindungen dorthin, wo man sie bei Hustern und Harnwegsinfekten haben möchte. Beim Trocknen werden die Senfölderivate unwirksam. Daneben enthält Meerrettich Glucosinolate, Vitamin C und Flavonoide.
Seine Blätter können von März bis Mai (und später) als Würze für Soßen eingesetzt werden. In den Monaten mit „r“ werden die Wurzeln geerntet.
Meerrettich ist eine scharfe und aromatische Pflanze für Gewürze. Mit ihrer Schärfe, die bis in die Nase steigt, erinnert sie an Kresse, allerdings ist sie wesentlich intensiver und schärfer. Geriebene Meerrettichwurzel passt gut zu kurz gebratenem Fleisch oder Würsten. Milder schmeckt sie, wenn man sie mit Sahne und/oder geriebenem Apfel mischt. Auch in Mischungen mit Semmelbröseln oder gekocht in Saucen (Tafelspitz, Fisch, Kartoffeln) verliert der Meerrettich etwas von seiner beißenden Schärfe. Einzulegendes Gemüse (zum Beispiel rote Beete) wird mit Meerrettich pikanter.