JAHRESZEITEN
Frühling, Sommer, Herbst und Winter – so haben wir die Jahreszeiten als Kinder gelernt. Diese Unterteilung funktioniert im Wesentlichen ganz gut, wenn auch wie hier in München noch eine fünfte (Starkbierzeit) oder sogar sechste Jahreszeit (Oktoberfest) dazukommen.
Doch während in der einen Region schon die ersten Pflanzen zu blühen beginnen, ist in einer anderen – und sie muss gar nicht so weit weg sein – die Natur noch unter einen dicken Schneedecke verborgen. Also doch nicht alles so einfach?
Meteorologische Jahreszeiten
Die Meteorologen zumindest machen es sich bei den Jahreszeiten einfach: Für sie gibt es vier Jahreszeiten und jede dauert genau drei Kalendermonate lang. Das macht es leicht, Durchschnitts-Temperaturen oder -Niederschläge zu berechnen.
Frühling
März bis
Mai
Sommer
Juni bis
August
Herbst
September bis November
Winter
Dezember bis Februar
Astronomische Jahreszeiten
Für die astronomischen Jahreszeiten ist die Stellung der Himmelsgestirne ausschlaggebend. Nach ihnen richtet sich auch unser gebräuchlicher gregorianischer Kalender, der ein Sonnenkalender ist: die Stellung der Erde zur Sonne ist bedeutsam. Daneben gibt es auch Mondkalender, die sich nach den Mondphasen (Vollmond – Halbmond – Neumond) richten; der islamische Kalender ist ein solcher Mondkalender und auch viele Gärtner ziehen für Aussaat oder Ernte einen Mondkalender zu Rate.
Frühling
Frühlingsanfang / Frühlings-Tagundnachtgleiche (20./21.3.)
Der Tag im Frühling, an dem Tag und Nacht gleich lang sind. Von nun an sind die Tage länger als die Nächte.
Sommer
Sommersonnwende (21.6.)
Der längste Tag im Jahr (und die kürzeste Nacht). Von nun an werden die Tage kürzer und die Nächte länger.
Herbst
Herbstanfang / Herbst-Tagundnachtgleiche (22./23.9.)
Der Tag im Herbst, an dem der Tag und die Nacht gleich lang sind. Von nun an werden die Nächte länger als die Tage.
Winter
Wintersonnwende (21./22.12.)
Der kürzeste Tag im Jahr (und die längste Nacht). Von nun an werden die Tage länger.
Phänologische Jahreszeiten
Für all diejenigen, die Natur beobachten, ist jedoch der phänologische Kalender viel interessanter – er befasst sich mit den Erscheinungen in der Natur. So werden zehn Jahreszeiten unterschieden, wobei bestimmte Zeigerpflanzen oder Ersatzpflanzen die jeweilige Jahreszeit anzeigen. Imkern beispielsweise gibt die phänologische Jahreszeit Rückmeldung, was ihre Bienen tun oder demnächst tun werden und auch für Pollen-Allergiker hat der phänologische Kalender eine große Bedeutung.
Vorfrühling
Hasel (Blüte)
Schneeglöckchen (Blüte)
Erstfrühling
Forsythie (Blüte)
Stachelbeere (Blattentfaltung)
Vollfrühling
Apfel (Blüte)
Stiel-Eiche (Blattentfaltung)
Frühsommer
Schwarzer Holunder (Blüte)
Robinie (Blüte)
Hochsommer
Sommer-Linde (Blüte)
Rote Johannisbeere (Früchte)
Spätsommer
Apfel, frühreifend (Früchte)
Eberesche (Früchte)
Frühherbst
Schwarzer Holunder (Früchte)
Kornelkirsche (Früchte)
Vollherbst
Stiel-Eiche (Früchte)
Rosskastanie (Früchte)
Spätherbst
Stiel-Eiche (Blattverfärbung)
Eberesche (Blattfall)
Winter
Stiel-Eiche (Blattfall)
Apfel, spätreifend (Blattfall)
Europäische Lärche (Nadelfall)
Der Deutsche Wetterdienst sammelt tagesaktuelle und historische Daten. Auf einen Blick können Neugierige erkennen, wo eine Zeigerpflanze in Deutschland bereits blüht, Früchte trägt, Laub entwickelt oder abwirft.