BRENNNESSELJAUCHE
Pflanzenjauchen werden als mildes Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Zur Anwendung kommt meist die Brennnessel, aber auch Beinwell, Ackerschachtelhalm, Giersch, Löwenzahn, Kamille, Knoblauch oder Zwiebel werden genutzt.
Brennnesseljauche gilt als schädlingsabwehrend und ist eine natürliche Düngung für Pflanze.
Starkzehrer wie Paprika, Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Gurke oder Kürbis freuen sich zweimal pro Woche über eine Düngung mit Brennnesseljauche, denn sie versorgt die Pflanzen mit Stickstoff, Kalium und anderen Mineralien wie zum Beispiel Kieselsäure. Dazu wird die Jauche mit dem Gießwasser im Verhältnis 1:10 gemischt. Besonders junge Pflanzen erhalten ein Gemisch im Verhältnis 1:20.
Will man die Jauche zur Schädlingsabwehr, wie zum Beispiel gegen Blattläuse, einsetzen, wird die Jauche im selben Verhältnis mit Wasser gemischt und in ein Sprühgerät gefüllt. Eventuell muss man nochmal durchsieben, damit die Düse nicht verstopft. Dann werden die Blätter (möglichst nur die, die nicht gegessen werden) abgespritzt.
Ein unangenehmer Geruch lässt sich trotz eines geschlossenen Eimers leider nicht verhindern, der Begriff „Jauche“ trifft den Geruch recht gut.
Materialien:
- etwa 25-30 große Brennnesseln (1 kg frische Pflanzen oder 150-200 g getrocknete)
- 10-Liter-Eimer (kein Metall), mit Deckel oder Rost zum Abdecken
- 1 Handvoll Gesteinsmehl
- Regenwasser
Mit Handschuhen und Gartenschere etwa 25 große Brennnesseln sammeln.
Brennnesseln so zerschneiden, dass sie gut in den Eimer passen. Eine Handvoll Gesteinsmehl zugeben. Dieses verhindert, dass die Jauche zu stark riecht. Gleiches soll auch mit Kompost oder Lehmerde erreicht werden. Den Eimer mit Regenwasser auffüllen. Dabei darauf achten, dass die Pflanzen unter Wasser sind. Deckel schließen bzw. Rost darüberlegen und den Eimer in die Sonne stellen (im Schatten dauert es etwas länger).
Alle ein bis zwei Tage umrühren und insgesamt etwa zwei bis drei Wochen ziehen lassen. Die Jauche ist fertig, wenn sie nicht mehr schäumt und eine dunkle Farbe hat. Vor der Anwendung werden die Pflanzenreste abgesiebt.