Zarte Blüten und rauhe Blätter – so ambivalent zeigt sich uns der Borretsch. Die für uns einheitlich blauen Blüten zeigen ihren Bestäubern mit Wegweisern aus Strichmalen und einem Schlundkreis, die im ultravioletten Bereich erkannt werden können, den Zugang zur Nektarquelle. Diese fließt etwa um 13 Uhr am reichlichsten, weswegen um diese Zeit besonders viel Flugverkehr bei Bienen herrscht, die solche Zeiten lernen können. Nach der Bestäubung fällt die Blumenkrone ab, so dass kein Signal mehr ausgesendet wird.

BORRETSCH

Borrago officinalis

Raublattgewächse | Borraginaceae

Borretsch wird bis 80 cm groß. Der fleischige Stängel wächst aufrecht und ist dicht abstehend behaart. Die unteren Blätter sind gestielt, die oberen Blätter sitzen am Stängel ohne Stiel. Er blüht von Mai bis September. Der Blütenstiel ist etwas drei Zentimeter lang. Der Blütenkelch ist fast bis zum Grunde geteilt. Blütezeit ist von Mai bis September. Die Kronblätter sind anfangs rosafarben und färben sich erst später durch die Änderung des pH-Werts leuchtend blau. Die blaue Blütenkrone (fünf Kronblätter) lässt sich leicht vom Kelch abziehen.

Borrtesch ist eine Gartenpflanze; sie wächst auf Ödland, liebt lockeren Boden.

Das Kraut enthält Kieselsäure, Schleim- und Gerbstoffe und geringe Mengen Pyrrolizidinalkaloide (daher besser nicht zu viel auf einmal vom Borretsch essen).

  • Blätter und Triebspitzen sammeln: April bis August sammeln
  • Blüten sammeln: Mai bis September

Die jungen Blätter eignen sich kleingeschnitten für Salate, Soßen, Fischgerichte sowie zum Einlegen von Gurken; die Blüten zur Garnierung oder kandiert.

Kandierte Borretschblüten: 100 g Blüten mit kochendem Wasser überbrühen und abtupfen. 300 g Zucker mit wenig Wasser aufkochen, bis er Blasen wirft. Blüten hineingeben und nach einen Augenblick Topf von der Herdplatte nehmen. Blüten einzeln aus der Zuckerverkrustung nehmen und auf Pergament legen, bis sie ganz erstarren. Naschen, mit Sekt übergießen oder Süßspeisen garnieren.