Die Benediktiner zogen das Kraut in ihren Klostergärten und setzten es gegen die Pest ein.
Die von Hildegard von Bingen beschriebene „Benedicta“ ist nicht das Benediktenkraut, sondern die Nelkenwurz.

BENEDIKTENKRAUT

Centaurea benedicta

Korbblütler | Asteraceae

Das distelähnliche, einjährige Benediktenkraut wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Es treibt im Frühjahr lange, grob gezähnte und weiß behaarte Blätter in einer Rosette. Der Stängel ist weiß behaart und fünfkantig, er besitzt ebenfalls Blätter. Die Blüte hat einen Durchmesser von 3 bis 4 Zentimetern und enthält viele gelbe Röhrenblüten, die von stacheligen, blassen oder rötlichen Hüllblättern umgeben sind. Blütezeit ist von Juni bis Juli.

Das Benediktenkraut wurde in unseren Breiten im Mittelalter kultiviert und verwilderte. Es wächst gerne sonnig, auf trockenem, mäßig nahrhaftem Boden.

Es enthält Bitterstoffe, Cnicin, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Schleimstoffe und Harze. Das Benediktenkraut besitzt ein Allergiepotenzial, besonders bei Menschen mit Allergien gegenüber Korbblütlern. Bei Überdosierung kann Brechreiz und Durchfall erfolgen.

Man sammelt die stacheligen Blätter und die Blüten zwischen Juni und August.

In einigen Kräuterlikören gehört das bittere Benediktenkraut zur verdauungsfördernden Rezeptur. Ein Tee des Laubs oder des blühenden Krauts erfüllt denselben Zweck.