111 TÖDLICHE PFLANZEN, DIE MAN KENNEN MUSS

111 tödliche Pflanzen, die man kennen muss

  • Klaudia Blasl
  • emons:, 2018
  • 230 Seiten
  • 16,95 Euro

Die Autorin ist in in erster Linie Krimi-Autorin, das sollte man wissen bevor man sich auf dieses Buch einlässt. Ansonsten führt der Buchtitel grandios in die Irre. Wer meint, die häufigsten giftigen einheimischen Pflanzen zu finden, die man kennen sollte, damit man sie nicht versehentlich für genießbar hält, ist hier auf dem Holzweg. Zwar findet man bekannte einheimische giftige Pflanzen (z. B. Tollkirsche, Schierling, Bilsenkraut oder Fingerhut), aber genauso exotische Pflanzen (wie die Tabakpflanze oder Engelstrompete).

Das Besondere an dem Buch: Es finden sich zahlreiche Pflanzen oder Früchte, die wir in der Regel unbesorgt essen: Apfel, Kartoffel, Holunder, Rhabarber, Tomate oder Zucchini. Was ist an ihnen giftig? Beim Apfel ist es die Blausäure in den Kernen (wenn diese unzerbissen heruntergeschluckt werden, richten sie keinen Schaden an), bei der Kartoffel sind es die grünen Stellen, Blätter oder Früchte, beim Holunder die rohen Beeren, bei der Tomate die grünen Früchte, bei der Zucchini die Cucurbitacine (die in heutigen Züchtungen nicht mehr vorkommen).

Klaudia Blasl hat Schlagzeilen und Einzelfälle zusammengesucht und versteht ihre Pflanzenportraits denn auch eher als „Kriminalgeschichte der Pflanzen“, ausdrücklich nicht als „Ratgeber für Giftmischer oder Selbstmörder“. Wer aber selbst einen Krimi schreiben und dafür vielleicht auch schräge oder historischen Todesfälle sucht, wird hier sicher fündig.